Fredie Beckmans: Darmstädter Wursttreffen
Mittwoch 11. bis Freitag 13. Dezember 2013 jeweils von 15 bis 18 Uhr Fredie Beckmans, der zur Zeit in der Schweiz lebende Amsterdamer Künstler, war schon öfter zu Gast in Darmstadt mit Kartoffel-, Pilz- und Wurstaktionen. Er kommt jetzt in seiner Funktion als Vorsitzender des Wurstclubs mit einem Koffer voller Würste zu einer dreitägigen Aktion in das Internationale Waldkunst Zentrum nach Darmstadt. Beim 8. KunstTREFFpunkt geht es dieses Mal um die Wurst. Es erwartet Sie eine gastronomische Wurstperformance im Sinne der Philosophie des Worstclub Mondial bzw. zur Wurst in der Philosophie. Geplant sind verschiedene Aktionen, bei denen es im wahrsten Sinne des Wortes „um die Wurst geht“: Wurst Verkostung mit einer runden Wurst, mit Pferdewurst von zertifizierten Schweizer Armee Pferden, Hollandse Worst, Eau de Saucisse, Vegetarische Würste und eine wilde Naturwurst. Dazu wird Fredie Beckmans verrückte und wilde Wurstgeschichten erzählen. Außerdem hat er sich vorgenommen die ganze Palette der noch nicht existierenden Darmstädter Würste zu malen. Die Wurstbilder stehen dann zum Verkauf bereit. Zum Schluss des „Darmstädter Wursttreffen“ gibt es „Himmel und Erde“ mit Wurst. An jeweils einem Nachmittag werden sich Wurstliebhaber und Wurstkenner mit dem Künstler vor Ort über Wurstspezialitäten austauschen. Mittwoch, 11.12.2013 15 Uhr, Manfred Müller, Restaurant Müller & Müller Donnerstag, 12.12.2013 15 Uhr, Sasan Yazdani, Inhaber der Wurstfontäne Freitag, 13.12.2013 15 Uhr, Ute Ritschel mit Pudding- und Wurstgeschichten Der KunstTREFFpunkt ist eine Serie von Performances, die Alltagshandlungen auf ungewöhnliche Weise vermittelt. Besucher und Passanten können sich direkt an den Aktionen beteiligen. Die Interaktionen bieten gemeinsame und individuelle Kunsterfahrungen. Viele der KunstTREFFpunkte haben sich inhaltlich mit Passagen, Essen und Alltagsritualen beschäftigt. |
Fredie Beckmans im Schweizerischen "Kunstbulletin"
In der Philosophie interessiert ihn besonders der Hegel-Schüler Karl Rosenkranz, der mit seiner ‹Ästhetik des Hässlichen› 1853 eine erste systematische Untersuchung des Hässlichen in seinen verschiedenen Erscheinungsformen vorlegte. «Gute Kunst kann nur existieren, wenn es auch schlechte Kunst gibt», erklärt Beckmans und offenbart damit ein Bedürfnis, zu verstehen, was die Kunst, ja, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält. Doch lange verweilen mag er nicht bei schwergewichtigen Gedanken. Lieber streut er ein wenig Leichtes ein, erzählt vom 2005 gegründeten ‹Worst Club›, in dem der einstige Vegetarier ein Loblied auf die hässliche, fettige Wurst singt. Gern posiert er auch mit aufblasbaren Plastikwürsten um den Hals. Er hat etwas dafür übrig, Gewissheiten gegen den Strich zu bürsten, Ernstes zu verulken und auf scherzhafte Weise tiefgründige Fragen zu stellen. Wie tief diese Fragen gründen, das lässt er selber gern offen: «Ich tue gern so, als ob ich alles verstünde», bekennt er augenzwinkernd.
aus: Fredie Beckmans - Wahres erzählen, als ob es gelogen wäre (Alice Henkes, Kunstbulletin 1/2.2013)
Biographie, Ausstellungen, Projekte
Fredie Beckmans
Künstler und Schriftsteller
Atelier Robert Biel
Mitglied im Bieler Kunstverein
Geboren 1956 in Winterswijk Holland
Preise
2007 Literaturpreis für das beste literarische Essay des Literaturmagazins Hollands Maandblad 1997-2002
2007 Weltmeister Kochperformance
1991 Vorgeschlagen für den Prix de Rome (Videokunst)
1983 Königlicher Hofmaler der Holländischen Königin (koninklijke subsidie voor de vrije schilderkunst)
Vorträge, Veröffentlichungen
2011 "Das Wandern als performative Betätigung", Conservatorium von Bern
seit Anfang 2000 verschiedene Vorträge an Universitäten, Kunst- und Musikhochschulen in Holland, Deutschland und der Schweiz
seit 2003 Beiträge für das Literaturmagazin Hollands Maandblad und das Kunstmagazin De Nieuwe.
1991 - 2006 Jahre Moderator für Neue Musik beim Hessischen Rundfunk Frankfurt.
Kunstperformances, Ausstellungen
2013
- Kunsthaus Uri, Mythos alter, Altdorf Schweiz
- Rijksmuseum Twenthe, Pfaden zum Paradies, Enschede Holland
- Vogelfrei Darmstadt
2012
- Au joli moi de mai, performance mit Mangeur de Chance, Biel.
- Blue diamonds Black souls. Performance Boekiewoekie Amsterdam
2011
- Avant le Mot. Weihnachtsaustellung Centre pasquart Biel.
- Bones14. Mangeur de Chance, Performance festival. Schlachthaus theater Bern
- Worstclub, Espace Temporaire. Performance festival. Genf.
- Smaakexplosies. Foodperformance. Zaandam
- Kochen aus Nachbars Garten. Foodperformance. Atelier Robert Biel.
- Wolkenkuckuksheim. Performance und Ausstellung. Galerie Steiner Erlach.
- Idols und Ikonen Performance und Ausstellung. Lokal Int Biel.
- Art & Language. Objekte Bergen aan Zee, Holland.
2010
- Gekkengoud, Perron 1 Delden Ausstellung und Kunstreise in Holland
- Samenbundelingen, KEG-gebouw in Schijndel
- Kosmos Kiosk, Performance in Giessen Germany
- Expo and performance Artkitchen Gallery at ART Amsterdam
- Menu 2010 Limburg Holland
- Trythisathome mit Worstclub Kwikfiets Amsterdam
2009
- Fotoauftrag für die Niederländische Qualitätszeitung NRC: Ein Jahr lang jede Woche ein Foto von den Gräbern bekannter toter Philosophen aus ganz Europa
- Travelling Light at Grand Palais, Bern Swiss
- Red herring, Gallery oqbo Berlin Germany
- Czaar Peter Festival Slam Food Local World Amsterdam
2008
- Les bateau ivres. Leiden Holland
- Kartoffel Kombinat at Kunstausstellungen Walden, Berlin
- Worstclub Mondial, PROGR during EM08 in Bern, Swiss
- Waldkunstpfad Darmstadt Germany
2007
- Museumnacht Utrecht, Worstclub zum Thema Habsucht.
- Drift Filosofie festival OT 301. performance
- Rembrandt Remix Pakhuis de Zwijger en Arti Amsterdam
2006
- Blaue Nacht, performance Festival Nürnberg Germany
- Les images d'un phénomène invisible, Centre Pasquart Bienne Swiss
- Bamboo-performance Amsterdam
2005
- Humboldts Wiese, performance Berlin
- Fremder Sender, Stadtgalerie Bern Swiss
- Crysalis, Bari Biennale Italy
2004
- Tropenmuseum Amsterdam, expositie over het Kwaad
- Performance festival: I Need You. Centre Pasquart Biel, Swiss
- Perforformance festival: Schulschluss. Berlin
2003
- Phantom der Lust, Landesmuseum Graz Austria
- Kunsthal Seydisfjödur expositie & performance Island
- Foodperformance Hamburger Bahnhof Berlin
- Uitreiking Erasmusprijs, omlijstingsprogramma samen met Thijs Goldschmidt,de Balie
2002
- Emit Time, Palindromisches Kunstfestival Bern Swiss
Publikationen von und über Fredie Beckmans
- Gastlabor, Kunstbulletin Schweiz, Januar 2013
- Tijdmachine monteur, Het Andre Behr Pamflet uitg. Boekie Woekie Amsterdam/Galerie Marlene Frei Zürich 2010
- Denkers in de grond, een homerun langs 40 graven, door Maarten Doorman met foto’s van Fredie Beckmans, uitg. Bert Bakker, Amsterdam 2010
- Aesthetics and Anthropology, Performing Life Performed Lives. Lit verlag Berlin 2009
- Wurstschatten, Text und Illustrationen Beckmans. Edition Wasserimturm Berlin 2008
- Berliner Kunstsalon 05 Edmund Piper Berlin 2008
- Essen und Trinken 1, Kunstforum international Bd. 159 April – Mai 2002
- Essen und Trinken 2, Kunstforum international Bd. 160 Juni – Juli 2002
- Ruik, de geur is de betere helft van de smaak. Text und Illustrationen Fredie Beckmans, uitg. Monteur Amsterdam 1990